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Niederrhein: Amateure schaffen Grundlage für Saisonabbruch

Seit dem 13. März 2020 darf am Niederrhein nicht mehr Fußball gespielt werden. Wegen der Coronavirus-Pandemie sind die Sportanlagen gesperrt, weshalb der Spielbetrieb offiziell ruht – und ein Wiederbeginn ist nicht in Sicht. In den vergangenen Tagen haben die Vereine ein klares Statement pro Saisonabbruch gesetzt – und die Ultima Ratio scheint plötzlich die sinnvollste Variante.
In einem Live-Stream beantworteten vor Wochenfrist Verbandspräsident Peter Frymuth und Wolfgang Jades, der Vorsitzende des Verbandsfußballausschusses, die brennenden Fragen der Vereine. Die Funktionäre des Fußballverbands Niederrhein (kurz FVN) erklärten, mit den Ober-, Landes- und Bezirksligisten sprechen zu wollen, um ein breites Meinungsbild einzuholen. Das haben sie in dieser Woche getan. 

Westfalen pro Abbruch – Niederrhein-Vereine folgen

Im Nachbar-Verband Westfalen, der laut Medienberichten am Donnerstag schon eine komplette Entscheidung fällen könnte, hat es derweil eine Online-Umfrage gegeben. Dort stimmten über 88 Prozent der Vereine für einen Abbruch der Saison – die Klubs vom Niederrhein sollten mit einem ähnlich klaren Statement folgen. Frymuth, der parallel ebenfalls den Westdeutschen Fußballverband anführt, deutete zudem an, dass eine einheitliche Entscheidung für die Verbände in Nordrhein-Westfalen wahrscheinlich ist. Selbst wenn Westfalen zum Wochenende eine offizielle Entscheidung verkündet, heißt das nicht, dass der Niederrhein nicht zeitnah folgen wird. Der Mittelrhein hat dagegen am Donnerstag zur Überraschung aller angekündigt, die Saison fortsetzen zu wollen

Am Niederrhein machten den Anfang die Oberligisten. In einer Videokonferenz mit dem FVN erklärten 16 von 17 teilnehmenden Vereinen, dass sie für einen Abbruch seien. Die Mehrzahl stimmte zudem pro Abbruch ohne Absteiger. In der Landesliga fiel die Stimmungslage ähnlich klar aus, als am Mittwochabend 33 von 35 Vereinen sich pro Abbruch äußerten. Auch hier war die überwiegende Mehrheit pro Abbruch der Saison ohne Absteiger.

Wenig überraschend war somit, dass auch die Bezirksligisten den höherklassigen Klubs am Donnerstag in drei Telefonkonferenzen mit dem Verband zustimmten. 87 Prozent der Vereine, die am Gespräch teilnahmen, sprachen sich für einen Abbruch aus. Eine realistische Möglichkeit sei es, mindestens für die Saison 2020/21 weitere Landes- und Bezirksligen einzuführen, um zu verhindern, dass die Ligen aufgebläht werden. Anschließend gäbe es einen vermehrten Abstieg, um die gewohnte Konstellation wiederherzustellen. 

Auch Regionalliga West pro Saisonabbruch

Signalwirkung hatten entsprechend auch die Medienberichte bezüglich der Regionalliga West, die ebenfalls vor einem Abbruch ohne Absteiger steht (siehe oben, dort gibt es auch die Informationen zu den einzelnen Ligen). Ein Artikel von FuPa Niederrhein beschäftige sich in der Vorwoche mit dem Sachverhalt, dass die Amateure erst im September wieder spielen können. Ein Szenario, das in Bayern umgesetzt wird, allerdings soll im Freistaat die Spielrunde anschließend fortgesetzt werden.

Die Klubs der Regional- bis Bezirksliga haben durch ihre Erklärungen die Grundlage für einen Abbruch der Saison geschaffen. Eine ausgedehnte Pause wie im vorigen Absatz beschrieben ist aufgrund fehlender Einnahmen (keine Geisterspiele im Amateurbereich), Mindestabstände und Schwierigkeiten bei der Umsetzung der Hygiene-Maßnahmen die richtige Lösung, obwohl es viele Trainer, Spieler und Fans lange nicht für möglich gehalten haben.

Höhere Gewalt bremst Amateurfußball aus

Die Ultima Ratio ist manchmal dann eben doch die richtige Lösung; vor allem, wenn Planungssicherheit benötigt wird und es andere schwierige Fragen gibt (auslaufende Verträge zum 30. Juni). Natürlich fehlt noch das breite Meinungsbild der zahlreichen Kreisligisten. Der vermehrte Aufstieg ohne Absteiger als Folge eines Abbruchs 2019/20 ist die fairste Lösung, obgleich natürlich einige Vereine auf der Strecke bleiben werden. In manchen Ligen geht es äußerst eng zu, aber vier, fünf Mannschaft werden pro Staffel gewiss nicht aufsteigen können. Das ist dann einfach Pech und die Folge von höherer Gewalt.

Die Verbände konnten auf das Coronavirus nicht vorbereitet sein, werden aber aus dieser Situation lernen und für die Zukunft Maßnahmen ergreifen. Dafür sollte jeder Verständnis haben, ob negativ betroffen oder nicht.

https://www.fupa.net/berichte/regionalliga-west-niederrhein-amateure-schaffen-grundlage-fu-2647356.html

 

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